Massachusetts

Massachusetts
Mas|sa|chu|setts [mæsə'tʃu:sɛts ]:
Bundesstaat der USA (Abk.: MA).

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Massachusetts
 
[mæsə'tʃuːsets], Abkürzung Mass., postamtlich MA, Bundesstaat im Nordosten der USA, einer der Neuenglandstaaten, 27 337 km2, (1999) 6,175 Mio. Einwohner (1790: 378 800, 1850: 994 500, 1900: 2,805 Mio., 1950: 4,691 Mio., 1980: 5,737 Mio. Einwohner). Hauptstadt ist Boston. Verwaltungs-Gliederung in 14 Verwaltungsbezirke (Countys).
 
 
Verfassung von 1780 (seither zahlreiche Änderungen); Senat mit 40, Repräsentantenhaus mit 160 Mitgliedern. - Im Kongress ist Massachusetts mit 2 Senatoren und 10 Abgeordnete vertreten
 
Landesnatur:
 
Im Westen erheben sich die Berkshire Hills (bis 1 064 m über dem Meeresspiegel) über die Rumpfflächen der nördlichen Appalachen. Nach Osten schließt sich hügeliges Vorland an. Die reich gegliederte, im Süden sandige Flachküste springt in der Cape Cod Peninsula weit in den Atlantik vor, im Süden vorgelagert die Inseln Martha's Vineyard und Nantucket. Das eiszeitlich überformte, von Seen durchsetzte Land ist von einem dichten Flussnetz durchzogen (u. a. Merrimack River im Nordosten, Connecticut River im Westen). Das Klima ist gemäßigt, im Westen stärker kontinental. Zwei Drittel der Fläche sind bewaldet.
 
 
Der Anteil der Weißen belief sich 1990 auf 89,8 %, der der Schwarzen auf 5,0 %, andere 5,2 %. In Städten leben (1990) 84,3 % der Bevölkerung, besonders in den Ballungsräumen der Hauptstadt Boston, von Worcester und Springfield.
 
 
In der Landwirtschaft bestreiten Milchwirtschaft und Geflügelhaltung den größten Teil des Produktionswertes; daneben Anbau von Tabak, Gemüse, Obst, im Küstenland Preiselbeeren. Massachusetts ist an der Atlantikküste der USA führend in der Fischerei, besonders Fang von Hummern und Muscheln. Der weitaus wichtigste Wirtschaftszweig ist die Industrie, besonders Elektrotechnik und Elektronik, ferner Maschinenbau, Nahrungsmittel-, Metall-, Textil-, Druckindustrie, Verlage. Wichtigster Standort ist Boston. Eine starke Bindung des Hightechbereichs besteht an das Massachusetts Institute of Technology, die Universitäten (Harvard) u. a. Forschungsinstitute. Wirtschaftliche Bedeutung hat auch der Fremdenverkehr.
 
 
Das ursprünglich wohl wie ganz Neuengland von Indianern der Algonkin-Sprachfamilie bewohnte Gebiet von Massachusetts, das möglicherweise bereits Wikinger unter Leif Eriksson gesichtet hatten, wurde 1602 von dem englischen Seemann Bartholomew Gosnold aufgesucht, der Cape Cod seinen Namen gab. 1614 erforschte Kapitän J. Smith die Küste. 1620 gründeten hier die Pilgerväter Plymouth (Mayflower); kurz darauf entstanden Gloucester (1623) und Salem (1626). Unter einem 1629 der »Massachusetts Bay Company« gewährten königlichen Freibrief erfolgte im Zuge der hauptsächlich religiös motivierten Massenauswanderung aus England die weitere Besiedlung der Massachusetts Bay Colony; das 1630 gegründete Boston wurde 1632 Hauptstadt. Es entstand ein theokratisches Gemeinwesen puritanisch-kongregationalistischer Prägung. Schon 1636 wurde das Harvard College gegründet. Die Auseinandersetzungen mit den Indianern kulminierten im »King Philip's War« (1675-76). Konflikte mit dem Mutterland führten 1684 zur Annullierung des Freibriefs von Massachusetts und 1686 zur Vereinigung mit den Nachbarkolonien zum »Dominion of New England«. Nach einer Revolte in Boston 1689 erhielt Massachusetts 1691 mit einem neuen Freibrief, der die Theokratie beseitigte, unter einem königlichen Gouverneur seine Selbstständigkeit unter Einbeziehung von Plymouth und Maine zurück. Im 18. Jahrhundert durch Handel aufblühend, empfand es die merkantilistische und ab 1763 straffere Politik Englands besonders drückend, setzte sich dagegen zur Wehr (u. a. Boston Tea Party 1773, Gefecht bei Concord 1775) und wurde zum Vorkämpfer der Unabhängigkeitsbewegung. 1780 gab sich Massachusetts eine republikanische Verfassung und nahm am 6. 2. 1788 als sechster Staat die Bundesverfassung an. Im 19. Jahrhundert erlebte es durch Industrialisierung eine wirtschaftliche Blüte und wurde zum Ausgangspunkt der Antisklavereibewegung. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts verlor Massachusetts durch starke irische, später auch italienische Einwanderung seinen ausgeprägt angelsächsischen Charakter. Während des Sezessionskrieges (1861—65) unterstützte es den Norden.
 
 
R. D. Brown: M. A bicentennial history (New York 1978).
 

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Mas|sa|chu|setts [mæsə'tʃu:sɛts]: Bundesstaat der USA.

Universal-Lexikon. 2012.

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